
7. Juni bis 21. Juli 2019Sitara Abuzar Ghaznawi | Mitchell Anderson | Jérôme Baccaglio | Francesco Cagnin | Gabriele Garavaglia | Chantal Kaufmann | Lorenza Longhi | Sam Porritt |The Replacements
Etwas Unerwartetes ist passiert, etwas, mit dem wir im Museum im Bellpark bisher keine Erfahrung gemacht haben: – die Ausstellung eines interessanten Künstlers musste abgesagt werden. Das hat uns vor neue Fragen gestellt, es musste kurzfristig Ersatz gefunden werden. Die ungewohnte Situation haben wir dahin gedeutet, eine Chance darin zu sehen, und ein Format auszuprobieren, das in unserer kuratorischen Praxis sonst wenig zur Anwendung kommt. Wir haben uns für eine Gruppenausstellung entschieden und acht junge Künstlerinnen und Künstler eingeladen.
In der Strategie ihrer Selbstpräsentation haben sie das Thema des Surrogats – also nur der «Ersatzstoff» und nicht das eigentlich Gewünschte sein zu können – sofort aufgegriffen und der Ausstellung den Titel «The Replacements» gegeben. Wieso das Manko nicht benennen, um es positiv aufzuladen? Wieso das Stigma nicht aufgreifen, um sich daran abzuarbeiten und es am Ende produktiv umzudeuten? Das ist in der Geschichte der Subkulturen kein unbekanntes Vorgehen im Prozess der Selbstermächtigung und Selbstbehauptung.
Schon beim ersten Treffen aller Beteiligten ist der Entschluss gefallen, ein Gruppenfoto für das Ausstellungsplakat zu inszenieren, beim diese Ironie nochmals mitschwingt. Mit ernstem Blick in die Kamera präsentieren sich die Replacements wie die Protagonisten einer Fern-sehsoap, fotografisch ins Bild gesetzt mit den ästhetischen Mitteln der zeitgenössischen kommerziellen Werbefotografie. Auch in diesem Vorgehen ist ein sensibler Umgang und eine aufgeklärte Bewusstheit dieser Kunstschaffenden erkennbar, wenn es um Fragen der Reprä-sentation und medialen Inszenierung geht.
Für die kommende Ausstellung hat sich das Museum im Bellpark geöffnet für einen interaktiven Prozess, bei dem die Kunstschaffenden in einen Dialog eintreten mit den besonderen Räumlichkeiten des Museum und auch mit den künstlerischen Positionen ihrer Kollegen und Kolleginnen. Sie werden Arbeiten zeigen, die teils speziell für diese Gruppenausstellung entwickelt werden oder teils auch schon bestehen. Diese Gruppenausstellung ist also auch eine neue kuratorische Erfahrung, wo thematische Vorgaben oder die Behauptung einer Tendenz im aktuellen Kunstgeschehen zunächst nachgeordnet sind. An den Positionen der beteiligten Künstlerinnen und Künstler ist ihr besonderes Interesse an gesellschaftlich relevanten Themen auffallend. Die Gruppe selbst besteht aus Personen, die in verschiedenen Projekten immer mal wieder zusammengearbeitet haben oder freundschaftlich verbunden sind. Es ist diese besondere «Anziehungskraft», welche die Kunstschaffenden für die Ausstellung im Bellpark nun erstmals in dieser Konstellation zusammenführt.
Wir freuen uns auf den Auftritt der «Replacements» und sind überzeugt davon, wir nehmen an einer eindrücklichen Episode teil. Gleichzeitig danken wir Raphael Hefti für die Zusammenarbeit und die Unterstützung bei der Vorbereitung dieses Ausstellungsprojekts.
Hilar Stadler, Ralf Keller
In the same way things fall apart, things link up. Somewhere between winter and spring this exhibition did, that moment of the cold and almost warm or pleasant and near-pleasant. It’s a borderline state and it’s getting warmer every day anyway. This is a show linked by friend-ship, but it would be a lie to call us all friends. Like a daisy chain, each is closer to one than to eight. The interpretation of friendship is tough to nail down. I think harder than the line between seasons. Long term casual proximity or short term intense proximity are most vital. Friendship arrives and stays or it arrives and leaves; or lingers for a seemed eternity before either admits its been dead for ages. Or the eternal acquaintance: circling a person like the moon circles earth, never getting closer and never showing your darker side. Online I found a list of ways to turn an acquaintance into a friend. Steps include basics like: open up and be positive; and creepier tricks: form similar interests, establish rituals and be generous. Taking a class together is a good idea too. While this show has been formed through these personal connections there’s not an avenue to view it defined by them. The eight artists here share this location for the summer, but also a sensibility that demands a caring for the subtle. These works and interventions, in a broad array of media are tender, seductive and take joy in their fabrication. How they link here is a delicate cord that is a certain harmony unchained. Of course the place is important and the time is summer, but it is this summer specifically and the people there will be my friends.
Mitchell Anderson
Kuratoren der Ausstellung:
Hilar StadlerRalf Keller
Umsetzung Ausstellung:
Team Museum im Bellpark mit Mägi Amrein, Patrick Blank,Urs Gysin, Andreas Hertach, Kirsten Jenny-Knauer
Dank:
RKK Regionalkonferenz KulturRegion LuzernRaiffeisenbank PilatusPro Helvetia
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Gespräch über das Dokumentieren und Aufbewahren von Pilzen mit Dr. Artemis Treindl, Kuratorin Fungarium, Mykologische Sammlung der Zürcher Herbarien, Martin Stollenwerk, Leiter Fotografie am Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft SIK-ISEA, und Hilar Stadler, Leiter Museum im Bellpark. Die Kuratorin des Fungariums stellt dabei verborgene Schätze der Sammlung und ihre Geschichten vor.
Teilnahme (inkl. Ausstellungseintritt): 12/10 CHF
Zeit
(Sontag) 11:30
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Aus organisatorischen Gründen bitten wir um eine Anmeldung via museum@bellpark.ch oder 041 310 33 81 bis Montag, den 24. November 2025.
Zeit
(Freitag) 18:30





























